Die ersten Wochen im Leben eines Welpen legen den Grundstein für seinen weiteren Weg. In unserer modernen grellen und lauten Welt muss sich der Vierbeiner zurechtfinden - und darauf versuchen wir von Beginn an die Minis vorzubereiten.

Nicht alle Situationen lassen sich erproben, Angst vor Neuem ist ganz natürlich und war damals in der Wildnis sogar ein überlebenswichtiger Schutzmechanismus. Wichtig ist es, dass die Kleinen Wege aufgezeigt bekommen, wie sie ihre Angst überwinden können - und dann klappt's in den allermeisten Fällen.

Unsere Welpen kommen im Schlafzimmer bzw. in einem ruhigen Raum zur Welt - möglichst ohne Hektik, ohne Trubel. Dort verbringt die junge Familie meist die ersten zwei bis drei Wochen.

Auch wenn die Welpen Augen und Ohren die ersten etwa zehn Tage lang geschlossen haben, ist es wichtig, sie regelmäßig hochzunehmen, zu streicheln und Kontakt zu halten.

Täglich wird das Gewicht kontrolliert und notiert - übrigens bis zur 8. Woche, danach streikt entweder die Waage unter dem Gewicht oder die Babys halten nicht mehr still ;-)

Will der erste Mini-Sheltie mit etwa drei Wochen aus der Wurfkiste aussteigen (Räuberleitern sind dabei durchaus beliebt ;-)), gibt's die erste größere Freiheit.

Die Sinne werden geschärft, Geschwister als Spielpartner wahrgenommen und die ersten Spielsachen sowie der CD-Player mit der Geräusche-CD oder auch die schier unendliche Weite des Rascheltunnels neugierig beäugt. Auch das Laufen (und Bremsen ;-)) will gelernt sein - die putzigste Phase!

Welpen entwickeln sich rasant - innerhalb kürzester Zeit wachsen kleine Persönlichkeiten heran und erste "Eigenheiten" werden sichtbar: Gibt es einen überaus vorwitzigen, kecken Welpen im Wurf oder auch ein sehr gemütliches Bärchen? Prognosen sind freilich mit Vorsicht zu genießen, da der "Faulbär" nicht selten zur Agi-Sportskanone mutiert - oder umgekehrt. ;-)

Durch die Aufzucht im Haus werden die alltäglichen Geräusche für die Kleinen schnell normal: Geschirrspüler, Staubsauger, Fön, herunterfallendes Besteck sollten kein Problem mehr sein.

Mit dem Alter nimmt der Spiel- und Bewegungsdrang zu: Mit rund vier Wochen ziehen die Minis in die nächstgrößere Freiheit um - vom drei Quadratmeter großen Holzkarrée geht's in die gut doppelt so große Landschaft im Drahtgitter - für den nahezu freien Blick nach draußen. Mit kuscheligen Schlafmöglichkeiten, kleinen Tunnels, allerlei Spielsachen und der beliebten Schaukel (böse Zungen sprechen vom Welpen-Schwenkgrill ;-) trainieren sie spielerisch Motorik und Geschicklichkeit. An dieser Stelle herzlichen Dank an Tanja Buchner und Achim Wrage, die hier eine Anleitung für die Schaukel online gestellt haben.

Ab dieser Zeit gibt es auch die ersten Besuche für die Kleinen: Freunde kommen zum Knuddeln vorbei, Interessenten zum Schauen (und Knuddeln), schon Entschiedene auf ein Stündchen (oder mehr) mit dem künftigen Hausgenossen.

Wieder eine Woche weiter hat das Gehege das ganze Esszimmer vereinnahmt (je nach Welpenzahl sind das bis zu zwölf Quadratmeter) - und weil's selbst dort irgendwann langweilig würde, geht's täglich ins Spielzimmer. Ein kleiner Steg, Wippe und Mini-A-Wand warten auf die Minis. Das Dreifach-Spielgerät war das Geschenk von etlichen Freunden zu unserem 15-jährigen Zwingerjubiläum - die Minis (und auch die Großen) haben ihren Spaß daran!

Immer mit dabei: Die Toilette! Es klappt nicht bei jedem Wurf, aber wir versuchen es immer wieder. Hier auf dem Foto mussten gerade einige dringende Geschäfte geklärt werden ;-)

Und vom Spielzimmer gibt's den direkten Weg auf die geschützte Terrasse - neue Eindrücke, neue Spielsachen, altbekannte in neuer Umgebung und vieeeel Platz zum rennen, toben und balgen. Nicht zu vergessen - das Highlight in jedem Welpenleben - das Bällebad!

Wenn das Wetter mitspielt, verbringen die Welpis auch viel Zeit im Freien - der sicher eingezäunte Auslauf bietet mit seinen Bäumen und Sträuchern, dem kleinen Wall und der großen Wiesenfläche ideale Bedingungen, sich auszutoben - und ganz nebenbei die Umwelt kennenzulernen: Lärm vorbeifahrender Autos, ratternde Rasenmäher, quakende Frösche und Enten etc.

Und natürlich lernen sie auch hier das Leben im Rudel kennen - die Omas, mit denen oft "nicht gut Kirschen essen" ist, den lieben Opa, der sich von allen Seiten bekrabbeln lässt oder auch die Mutter, die immer wieder erzieherisch eingreift.

Begegnung mit der dritten Art? Nein, ab und an lässt sich Kater Gerlinde herab und schaut sich die Neuen mal an, oder Besuchshunde werden staunend unter die Lupe  genommen. Nicht selten landet der eine oder andere verängstigt auf dem Schoß seines Frauchen oder Herrchens angesichts der geballten Puppy-Power. ;-).

Der erste Ausflug ist meistens der zur DOK-Augenuntersuchung. Die Tierärztin kommt zum Impfen, kurz davor wird gechippt, der CfBrH-Zuchtwart kommt zur zweiten Wurfabnahme, und nach gut neun Wochen steht für die meisten die Fahrt ins neue Zuhause an. Die Kleinen genießen es offenbar richtig, nach den Wochen im Pulk nun der Hahn (oder die Henne) im Korb zu sein - getrauert wird höchstens eine Nacht (und oft noch nicht einmal die).

Nach der ersten Impfung geht's mit den Kleinen auch mal ins Butzbacher oder Kirchhainer Eiscafé, und sie lernen den Trubel auf dem Marktplatz kennen oder wagen die ersten kleineren Spaziergänge mit den Großen in Dorf & Feld mit Bekanntschaft von Radlern, Joggern, Kinderwagen...

Und irgendwann gibt es für fast alle ein Wiedersehen: Bei uns zu Besuch, bei einem Abstecher auf dem Weg zum nächsten Decken, am Rande einer Ausstellung oder auch bei einem der Treffen aller Shamrock-River Shelties.

Und wie sich das für waschechte Hütehunde gehört, werden sie natürlich frühzeitig auf Schäfchen geprägt:

Frühzeitiger Kontakt zu Federvieh steht ebenfalls auf dem Programm:

Und weil das ganze Baby-Leben so aufregend ist, gibt's natürlich jeden Abend eine Gute-Nacht-Geschichte:

Durchzechte Nächte gibt's auch mal, gerade zu Zeiten von Fußball-EM oder WM:


Gegenseitiges Kennenlernen - fast fünf Wochen Altersunterschied:


Chogan mit zwei und Baheeja mit fast sieben Wochen